Liebe Besucher, ein aktueller Hinweis in eigener Sache:
Es ist beabsichtigt, diese Seiten und die Domain im Januar/Februar 2004 auf
einen anderen Server umzuziehen. Es ist leider nicht auszuschließen,
daß es während des Umzugs zu technischen Problemen mit diesen
Seiten kommen wird. Insbesondere im eMail-Bereich wird es vermutlich Probleme
geben. Wenn Sie fragen haben oder mich sonstwie erreichen wollen empfehle
ich an rebel@snafu.de zu posten.
Nachdem der Umzug abgeschlossen ist, wird es allerdings auch inhaltliche Änderungen
während des ersten Halbjahrs 2004 geben. Keine Angst. Es werden keine
Inhalte verlorengehen, aber die Struktur der Seiten wird komplett geändert.
Diese Seite hat eben eine andere Entwicklung genommen seit 2000, als das Projekt
gestartet wurde ;-) Ich werde mich bemühen, daß bei ihnen vorhandene
alte Bookmarks wenigstens zu einem Verweis auf die Neustruktur führen,
und die gesuchten Inhalte für sie trotzdem leicht und schnell auffindbar
sein werden.
Die eigentlich zu dieser Seite gehörenden Domains ag-intra.com, ag-intra.org
und ag-intra.de werden von mir geschlossen bzw. gelöscht und unregistriert.
TCP/IP - Beschreibung der Protokolle
Copyright 2000 by Frank
Gehde
Verbindungen
Der sicherste Computer steht in einem abgeschlossenen, abgeschirmten
Zimmer direkt neben dem Dieselgenerator der ihm den Strom liefert, und es
gibt kein Kabel und keine Funkverbindung nach außen.
Tatsächlich wollen wir aber mit anderen Rechnern kommunizieren.
Wem aber daran liegt, daß seine Textdateien mit Tagebucheinträgen
oder die Liebesbriefe/eMails nicht heimlich von anderen gelesen und ggf. im
Internet verbreitet werden, der wünscht sich Kontrolle über die
Verbindungen, die der eigene Rechner aufnimmt, oder die von außen aufgenommen
wird. Dazu muß ich aber dem Computer mitteilen, welche Verbindungen
erlaubt sind, und welche nicht. Um ihm das mitteilen zu können, muß
ich aber auch verstehen wie diese Verbindungen funktionieren. Ansonsten kann
es passieren, daß ich Informationen aus dem Netz haben möcht,
diese aber nicht erhalte, weil ich dem Computer falsche Anweisungen zur Sperrung
von Verbindungen gegeben habe.
Protokolle
Bei Verbindungsaufnahmen sind eine ganze Menge von sogenannten
Protokollen beteiligt. Ein Protokoll ist eine Definition, die genau beschreibt
welches Format Daten haben müßen, damit sie übertragen werden
können. Beide Computer müßen die selben Protokolle beherrschen.
Man kann sich das so vorstellen, daß beide Computer die gleiche Sprache
sprechen müssen, sonst verstehen sie sich nicht.
Die verschiedenen Protokolle, die eine Rolle spielen, sind übereinander
geschichtet. Auf dem Rechner heißt das, daß das erste Protokoll
die Daten von der Anwendung (z.B. dem Webbrowser) entgegennimmt, und die Daten
entsprechend der Definition des Protokolls in das richtige Format bringt.
Große Datenmengen werden dabei in mehrere kleinere Datenpakete aufgeteilt.
Danach übergibt dieses Protokoll die Datenpakete an das unterliegende
Protokoll. Dieses formatiert die entgegengenommenen Daten nun wieder so,
wie es die Definition für dieses Protokoll vorsieht. Und so hangeln
sich die Daten Schicht für Schicht durch die beteiligten Protokolle,
bis sie endlich in Form von einigen Volt auf dem Datenkabel angelangt sind.
Für das ganze Datenpaket bedeutet dies, das jede Schicht Daten zu dem
Paket hinzufügt, die eben dieses Protokoll beschreiben. Jede Schicht
packt also um die Daten eine eigene Schale. Um diese Schale packt die nächste
Schicht ihre eigene Schale.
Auf dem Zielrechner wird dieser ganze Prozeß dann rückwärts
durchlaufen. Jede Schicht erkennt anhand der Schale das Format der Daten,
entfernt die Schale und gibt die enthaltenen Daten an die nächste Schicht
hoch. Diese entfernt nun ihre zugehörige Schale. Das geht solange bis
die Anwendung endlich die reinen Nutzdaten erhält.
Schichtenmodell
Für diese Schichten gibt es auch einen Fachbegriff. Es
handelt sich hier um das OSI-Schichtenmodell. Dabei handelt es sich um einen
Standard. Wozu braucht man eigentlich diese Schichten ? Es handelt sich dabei
eine Erleichterung für Programmierer. Stellen Sie sich vor, jeder Programmierer,
der eine Netzanwendung, zum Beispiel einen Webbrowser schreiben will, müßte
dabei auch noch berücksichtigen, welche Netzwerkkarte der Nutzer eingebaut
hat. Oder er müßte sich selbst überlegen, in welchem Format
die Daten zu übertragen sind, oder welche Formate verschiedene Zielrechner
verstehen. Wenn es hier jedoch einen Standard gibt, der auch genau definiert,
wie die Daten zwischen den Schichten weiterzugeben sind, muß der Programmierer
sich darüber nicht den Kopf zerbrechen und kann sich ganz auf die eigentliche
Anwendung konzentrieren. Abgesehen davon, sind die Anforderungen für
verschiedene Anwendungen auch unterschiedlich. Um so höher man sich
in den Schichten nach oben bewegt, um sicherer wird die Übertragung.
Manche Anwendungen brauchen diese Sicherheit nicht, und können dann
Daten auch an weiter unten angesiedelte Schichten übergeben.
Sehen wir uns einmal konkret die verschiedenen Schichten an.
Als Beispiel nehmen wir eine eine fiktive Telnetverbindung, bei der der Nutzer
einen Befehl an einen Telnetserver überträgt.
Applikationsschicht:
Dies ist die Ebene der netzwerkfähigen Programme. Dies kann der Netscape
Navigator, Outlook Express, mIRC, der ftp-Befehl, das telnet-Programm oder
das eMail-Programm elm sein. Diese Programme hantieren mit den für sie
relevanten Nutzdaten. In unserem Beispiel behandelt das telnet-Programm, der
sogenannte Client die Tatstureingaben des Nutzers, und will sie an den Server
senden. Der Nutzer gibt zum Beispiel den Befehl "ls" ein und drückt
[Return]. Das telnet Programm übergibt diese reine ASCII-Datenkette nun
genauso an die erste Netzwerkschicht. Dabei fügt das Programm noch hinzu,
an welchen Rechner im Internet die Daten gesandt werden sollen, und es fügt
hinzu, daß es sich dabei um Telnet-Daten handelt, und nicht etwa um
WWW-Daten.
Weiter bin ich noch nicht, und das oben geschriebene änder
ich auch nochmal. Bei TCP-IP ist es nämlich besser, nur mit einem 4-
oder 5-Schichtenmodell zu beschreiben.
- Frank Gehde, 08.10.2000
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